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Uroborus

Quelle: http://www.sgipt.org/galerie/tier/schlang/urob0.htm
Kulturell-Symbolische Hypothesen         Sie hängen ab von der Kultur, die den Erlebnisraum prägt und beeinflußt.
Der Uroboros ist neben dem Stein der Weisen das wichtigstes und häufigste Symbol in der Alchemie, die den Chemikern und überhaupt den wissenschaftliche Gebildeten des 19. Jahrhunderts, so der Wissenschaftshistoriker Meinel, völlig geläufig war. Zum Beispiel zur Symbolik des sich in den eigenen Schwanz beißend für den Kulturraum Deutschland (um das Jahr 2000). Sprichwörtliches: zu keinem Ergebnis kommen, unlösbar, nicht fertig werden, zu keinem Ende kommen, wieder zum Anfang zurückkehren, da stehen, wo man schon war, nicht weiterkommen. Eine andere Deutungslinie ist: ohne Anfang und Ende, Kreislauf, ewig, zirkulär und Zirkularität. Oder: Sich selbst verzehren, sich selbst genug sein. Oder: rund, vollkommen ... ... ...
    Fachspezifische Anmerkung: Kreisförmige Prozesse, bei denen es keinen Sinn macht, nach einem Anfang, nach Vorgänger und Nachfolger, nach Ursache und Wirkung zu suchen, spielen als methodologische Grundidee in der Kommunikations- und Familientherapie (Watzlawick et al.) eine wichtige Rolle. Die Idee eines kreisförmigen Prozesses erlaubt und gebietet nämlich sofort, von der Diskussion wer schuld ist oder angefangen hat, wegzukommen. Aus dem Nutzen der Idee darf man natürlich nicht schließen, daß es allgemein und immer falsch wäre, nach einem Anfang, Vorgänger, Schuldigen oder nach einer Ursache zu suchen. Das wiederum hieße, das Kind mit dem Badewasser auszuschütten und in Vulgärkonstruktivismus zu verfallen.
(Zitierung Sponsel, Rudolf  (DAS). Galerie der (O) Uroboros in Alchemie, Kultur, Kunst, Mythos und Religion. Illustrationen zur Arbeit Symbolik der Uroboros aus Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie. IP-GIPT.Erlangen)
Bei Wikipedia leider nur in Englisch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ouroboros